Wieso wir uns selbst so selten loben – und weshalb es unsere Stärke schwächt

Wann hast du zuletzt gehört: „Ich bin stolz auf dich“?

9/19/20251 min read

Wir hören es als Kinder ständig: „Toll gemacht! Ich bin stolz auf dich.“
Doch je älter wir werden, desto leiser wird dieses Lob – bis es irgendwann ganz verschwindet. Warum ist das so, und was macht das mit uns?

Ein Blick zurück: Warum früher kaum gelobt wurde

Viele unserer Eltern und Großeltern sind in einer Zeit aufgewachsen, in der Leistung zwar wichtig war, aber Anerkennung selten ausgesprochen wurde.
Wer hart arbeitete, zeigte damit seine Stärke – und Lob galt fast als Luxus. Gefühle offen zu zeigen, war nicht üblich. Diese Haltung hat sich tief in Familiengeschichten eingeprägt. So geben wir sie oft unbewusst weiter: Wir arbeiten, wir leisten, aber wir sagen selten laut, wie stolz wir auf uns selbst oder andere sind.

Die psychologische Folge: Selbstwert braucht Bestätigung

Dabei wissen wir heute aus der Psychologie, dass Wertschätzung ein Grundbedürfnis ist.
Bleibt sie aus, entsteht ein leises Defizit. Wir zweifeln schneller an uns, vergleichen uns häufiger und fühlen uns trotz Erfolg nicht „gut genug“.
Selbstanerkennung – also sich selbst bewusst zu loben – ist kein Ego-Trip, sondern eine wichtige Quelle für Motivation und innere Stärke. Wer sich selbst wertschätzt, kann Herausforderungen gelassener meistern und anderen auf Augenhöhe begegnen.

Drei kleine Rituale für mehr Selbstlob

Du musst nicht warten, bis jemand anderes dich feiert. Probiere diese einfachen Rituale:

  1. Der Tschakka-Moment
    Spring einen kleinen Zentimeter in die Luft, reiß die Arme hoch und ruf leise oder laut: „Ich bin stolz auf mich!“ – sofort spürst du Energie und Freude.

  2. Abendlicher Rückblick
    Schreibe vor dem Schlafengehen drei Dinge auf, die du heute gut gemacht hast – egal wie klein sie wirken.

  3. Hand aufs Herz
    Lege die Hand auf deine Brust, atme tief ein und sage still: „Danke, dass ich so weit gekommen bin.“
    Spüre, wie sich dieser Satz im Körper ausbreitet.

Diese Gesten sind keine Eitelkeit. Sie erinnern dich daran, dass du wertvoll bist – nicht erst, wenn andere es dir bestätigen.

Fazit:

Selbstlob ist kein überflüssiger Luxus, sondern ein Akt der Selbstfürsorge.
Wenn wir uns selbst anerkennen, werden wir stabiler, mutiger und liebevoller – mit uns und mit anderen. Also: Gönn dir heute einen kleinen Tschakka-Moment. Du hast ihn verdient.

Happy Day – See You Andrea Furlani